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LANGE NACHT DER DEMOKRATIE - Demokratie ist nicht bequem !

Politischer Talk & Musik
Beitrag vom Do., 19. September 2024 zuletzt aktualisiert am Mi., 09. Oktober 2024

„Demokratie ist nicht bequem!“

Ein Veranstaltungsbericht 

Wie aktuell bedroht ist unsere Demokratie? Was sind die Ursachen für den gesellschaftlichen Rechtsruck in Deutschland? Wie sind diese politischen Entwicklungen in unserem Stadtteil, in Elmschenhagen und Kroog, konkret zu spüren? Und was können wir dagegen tun? Das waren die zentralen Themen der Veranstaltung „Demokratie ist nicht bequem!“, die im Rahmen der ersten „Langen Nacht der Demokratie“ in Schleswig-Holstein am 2.Oktober im Toweddern stattfand.

Die beiden Moderator*innen des Abends, Ghader Al Holu und Heino Schomaker, hatten Akteur*innen auch aus dem Stadtteil eingeladen, die auf einer Regenbogen-Bank Platz nehmen durften. Die war zwar hart und unbequem, hatte dafür aber einen hohen Symbolcharakter: Die Bank war aus über 800 eingeschmolzenen Rechtsrock-CDs gegossen worden. Tom-Lukas Willumeit und Nils Stühmer vom KAST in Neumünster, die die Bank mit nach Elmschenhagen gebracht hatten, berichteten aus ihrer Arbeit mit Aussteiger*innen aus der rechtsextremen Szene.

Die drei zivilgesellschaftlichen Akteur*innen aus dem Stadtteil, die Pastorin Inga von Gehren, der Kommunalpolitiker Michael Stich und der Kulturakteur Ernö Körber zeichneten ein gemischtes Bild. Einerseits sei die bedrückende gesellschaftliche Situation auch in Elmschenhagen zu spüren. Auch hier seien vorurteilsbeladene und ausgrenzende Meinungen zu hören, rechtsextreme Akteur*innen aktiv und ein AfD-Vertreter im Ortsbeirat. Andererseits sahen die Gesprächspartner*innen in ihrem politischen Engagement im Stadtteil vielfache Möglichkeiten, dieser Entwicklung konkret und mit Erfolg entgegenzutreten.

Der Historiker und Politikwissenschaftler Dr. Harald Schmid aus Lübeck, der digital zugeschaltet war, sprach in seiner Analyse der politischen Situation von einem „Umbruch des Parteiensystems in atemberaubender Dynamik“. Als Ursache dafür sah er vor allem die vielfachen Krisen, die zu einer breiten Verunsicherung in der Bevölkerung führten und die bereitwillige Suche nach einfachen Antworten auslösten. Dieser erste Teil der Veranstaltung wurde als Livestream über YouTube übertragen und kann auf der Internetseite der Kulturinitiative Elmschenhagen angesehen werden.

In einer anschließenden Diskussion mit den etwa 30 Besucher*innen wurden viele Aspekte der Gespräche nochmal aufgenommen und zum Teil kontrovers diskutiert.

Link zum Video ab dem 09.10.24 um 13:45 Uhr:

www.youtube.com/watch?v=SFNECNYwdpc

HERBST/WINTER 2024/25 IM TOWEDDERN KINO

Beitrag vom Fr., 16. August 2024

 

Die Saison ist eröffnet! Im kommenden Herbst & Winter 2024/25 zeigen wir im Toweddern-Kino einmal im Monat ausgewählte Musikfilme. Es ist zwar ein bisschen Kopfarbeit nötig, um herauszufinden, welchen Film wir zeigen, da wir aus lizenzrechtlichen Gründen keine Originaltitel verwenden dürfen, aber das ist nicht zu schwierig. Ansonsten lasst euch einfach überraschen, es lohnt sich! Wir zeigen Filme von L.A. bis London, vom „Samstag-Nacht-Fieber“ über den „Raketenmann“ bis zu den „Türen“, mit denen wir am 6. September beginnen. Wir freuen uns auf euch!

Masen Abou-Dakn - Livekonzert - im Duo mit Kosho

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- KONZERT -
Beitrag vom Mo., 03. Juni 2024 zuletzt aktualisiert am Mi., 07. August 2024

Deutschsprachige Song-Juwelen im beglückenden Sound vieler Gitarren.

Im Duo mit Gitarren-Charismatiker Michael »Kosho« Koschorreck (u.a. Söhne Mannheims, André Heller, Laith Al-Deen).

Masen erzählt in seinen Liedern von Glücklichen und Zweiflern. Von Liebenden und Schüchternen.

... so die Ankündigung des Konzertes und sie machte neugierig.

Mal nachdenklich ( "So ist es eben"), mal lustig ( "Kater vom Theater") und auch zum mitsingen ("Seemannsballade"), es war ein toller Abend im Toweddern den die Künstler dem Publikum boten.

Masen Abou Dakn ist der Autor des Buches: „Mehr als nur Worte Erfolgreich Songtexte schreiben“ und Dozent an der Popakademie Mannheim. 

Nach dem Konzert geben Masen und Kosho für Interessierte im lockeren Gespräch einen Einblick in ihre Arbeit und die Kunst des „Songwritings“.

Geplant ist in diesem Jahr noch ein Workshop mit Masen Abu-Dakn -Songwriting - ( Dauer 2,5 Tage ) Wir werden hier informieren sobald der Termin steht.

ILSE KROHN SUPERIORS

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über das Konzert vom 24.05.24
Beitrag vom Sa., 25. Mai 2024 zuletzt aktualisiert am Mi., 07. August 2024

Ilse Krohn Superiors, das kongeniale Kieler Quartett um Sänger, Texter und Gitarrist Wolf, der auch an der Harp überzeugt, mit Sine (E-Piano, Akkordeon, Glockenspiel), Alexander (Schlagzeug, back vocal, Saiteninstrumente) und Bassist Tobi, präsentierten wie angekündigt einen bunten Strauß rumpeliger Melodien quer durch das gesamte Musikgenre. Rock-Pop-Tango-Ska-Folk-3/4Takt.

Irgend etwas zwischen Krawalzer und Kitschpolka, zwischen himmelhoch jauchzend und den eigenen Untiefen, zwischen ‚Hart-Chor‘ und streichzart, zwischen Kneipenschlägerei und heißer Milch mit Honig und in der Pause gab es Kartoffelsalat und Würstchen.

Es wurde Konzerterlebnis für die ganze Familie - den einige Kinder waren auch im Publikum.

Zum tanzen war nicht viel Platz aber dennoch ging die Musik am Platz in die Tanzbeine.

Die überwiegende Mehrheit des Publikums bestand aus Fans der Gruppe und hatte die Stimmen geölt und es wurde ein toller Abend … die Superiors reiten wieder, und bestimmt auch wieder einmal in der Kulturstation Toweddern.

Und das alles diesmal bei freiem Eintritt. Wer nicht hier war könnte "Echt" was verpasst haben.

Kulturstation Toweddern stärkt Erinnerungskultur im Stadtteil

Auf der LAG Soziokultur SH Webseite ist diesmal nachzulesen...

Geschrieben von Janin / LAG Soziokultur SH / Öffentlichkeitsarbeit
Beitrag vom Fr., 24. Mai 2024 zuletzt aktualisiert am Mi., 07. August 2024

Weder Ernö noch Heino hätten gedacht, dass die Idee des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus Elmschenhagen so große Wellen schlagen würde.

Die Geschichten und Bilder ihres Stadtteils während der NS-Diktatur zwischen 1933 und 1945 wollten sie sammeln und als Wanderausstellung sichtbar machen.

Die Kulturstation Toweddern bot der Initiative aus sieben bis acht Personen ein Jahr lang nicht nur Raum zum inhaltlichen Austausch,  für Vorträge und die Arbeit an Entwürfen, sondern wurde zur Fertigstellung auch zur Werkstatt, in der die fast 30 Tafeln zu einer besonderen Reise in die Vergangenheit zusammengestellt, geschraubt und geklebt wurden.

„Wir wollten einen unmittelbaren Bezug schaffen. Jeder kennt Bilder aus Berlin von jener Zeit. Mit der Ausstellung haben Viele erst einmal verstanden, dass das auch wirklich hier, vor unserer Haustüre passiert ist. Dass wir in Häusern leben, die von Zwangsarbeiter:innen erbaut wurden“, erklärt Ernö, Gründungsmitglied bei der Kulturstation Toweddern und Teil des Ausstellungsteams.

 

 Für das kleine soziokulturelle Zentrum im Südosten der Stadt Kiel gehören politische Bildung, Partizipation und Engagement im Stadtteil klar zum Aufgabenspektrum.

 „Wir wollen allen Menschen ein Gesprächsangebot machen und ganz konkret Möglichkeit bieten, zu verstehen, zu begreifen und zu handeln“, ergänzt Heino, der ebenfalls zu den Mitstreiter:innen am Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus gehört und zudem Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein e.V. (LAGSH) ist.

Dauergäste im Stadtarchiv „Grabe, wo du stehst“ – das Motto aus den Anfängen zivilgesellschaftlicher Erinnerungskultur trug auch die Gruppe in Elmschenhagen durch ein Jahr Recherche, Planung und Bau.

Im Stadtarchiv hatten sie bald ein eigenes Namensschild als Dauergäste. Sie bargen ganz konkrete Geschichten rund um die Zerschlagung demokratischer Strukturen durch das gezielte Entfernen politisch unerwünschter Personen zu Beginn der Machtübernahme.

 So wurde der sozialdemokratische Bürgermeister Fritz Lauritzen der zu dieser Zeit noch eigenständigen Landgemeinde bereits im Herbst 1933 durch einen linientreuen Nationalsozialisten ersetzt. Damit wandelte sich Elmschenhagen im Eiltempo von einer Hochburg der Sozialdemokratie in eine NS-Volksgemeinschaft. Straßen wurden bald nach ranghohen NS-Personen und annektierten Gebieten benannt.

 Im Rahmen der Ausstellung ist es den heutigen Bewohner:innen möglich, nachzuvollziehen, warum es den Tiroler Ring oder die Karlsbader Straße gibt und ob ihre Straße vielleicht einst nach Adolf Hitler benannt war. Sie erfahren aber auch vom Leben in und mit den acht unterschiedlichen Zwangsarbeiter*innenlagern in ihrem Stadtteil, von rassistischer Verfolgung, Kriegsgefangenschaft und Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg.

„Anhand einzelner Biografien werden aktive Unterstützung, Mitläufertum, aber auch Widerstand thematisiert“, berichtet Heino.

Geschichten statt Geschichtsbuch

 Die Ausstellung war zunächst ab November 2023 in der Maria-Magdalenen-Kirche zu sehen. Mehr als 1.000 Besucher*innen aller Altersgruppen kamen, um sie zu sehen.

Das anfängliche Unbehagen, die Tafeln mit zu viel Text versehen zu haben legte sich schnell bei den Organisator:innen.

„Alle haben aufmerksam gelesen, gut eine halbe Stunde,“ erzählt Ernö. Auch an ihrer zweiten Station, dem Gymnasium Elmschenhagen stieß die gemeinsam erarbeitete Dokumentation auf großes Interesse. Nun kann sich die Ausstellung weiter auf die Reise machen.

Die Kulturstation Toweddern und der Runde Tisch gegen Rassismus informieren gern über Ausleihmöglichkeiten und räumliche Voraussetzungen. Sie geben auch Tipps, wie ein solches Projekt in anderen Stadtteilen umgesetzt werden könnte. Ihnen war es wichtig, nicht nur geschichtliche Daten zu recherchieren, sondern die Geschichten dahinter und diese dann auch in eine ansprechende, künstlerische Form zu gießen.

Wahrscheinlich war das ein Schlüssel zum Erfolg des Projektes.

„Ihr hört aber jetzt nicht auf!“ Das bekam die Gruppe von den Besucher:innen häufig zu hören.

Und natürlich plant der Runde Tisch weiterhin politische Bildungsarbeit mit Vorträgen und Aktionen zu leisten, so wie die Kulturstation insgesamt allen Menschen im Stadtteil ein Ort sein möchte, an dem sie vielfältige Lebenswege und vielfältigen künstlerischen und kulturellen Ausdruck erleben und selbst gestalten können.

Dieser Artikel ist auf der LAG Soziokultur SH nachzulesen, wie auch viele andere interessante Beiträge

 https://www.soziokultur-sh.de/toweddern-ausstellung-erinnerungskultur/

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